Grunewald (1952-1969)

Da Pater Klinski befürchten musste, dass die Siemens-Direktion das Haus am Rohrdamm wieder für den eigenen Bedarf beanspruchen würde, schaute er nach einem eigenen Grundstück aus. Trotz der schwierigen Finanzlage wagte man im April 1951, ermutigt durch den Bundesbevollmächtigten Dr. Heinrich Vockel, mit Mitteln des inzwischen angelaufenen Bundesjugendplanes in der Richard-Strauß-Straße im Grunewald eine Villa zu erwerben, die für etwa 70-80 Jungen Unterkunft bieten sollte. In diese Zeit fällt seine Amerikareise, die ihm neue Horizonte und Möglichkeiten erschloss. Er hatte Gelegenheit zu einem dreimonatigen Studienaufenthalt in den Vereinigten Staaten, um die dortige offene und geschlossene Jugendarbeit kennen zu lernen. Auf dieser Reise traf er auch seinen Bruder Johannes wieder, der inzwischen Abt eines amerikanischen Trappistenklosters geworden war. Vor allem nützte er diese Zeit, um Verbindungen mit amerikanischen kirchlichen Organisationen und Persönlichkeiten anzuknüpfen, die ihm bei der Verwirklichung seiner Berliner Pläne hilfreich sein konnten.

Mit den Sammelgeldern, die er bei dieser und noch einer zweiten Amerikareise zusammenbrachte, konnte er nun mitten im vornehmen Villenbezirk Grunewald ein Grundstück erwerben, auf dem eine große repräsentative Villa aus der Kaiserzeit stand. Diese Villa wurde mit Hilfe seines Neffen, des Architekten Werner Klinski, zum dritten Berliner Salesianerheim umgebaut. So konnte als Zwischenlösung das Dominikus-Savio-Heim als weitere salesianische Einrichtung für Schüler, Lehrlinge und Studenten ab 16 Jahren eingerichtet und bezogen werden.

P. Dr. Emil Tront konnte im September 1952 das neue Heim als erster Direktor übernehmen. Bei der Weihe durch Bischof Wilhelm Weskamp am 14.10.1953 wurden in der Freude über das gelungene Werk Tatkraft, Mut und nie versiegende Glaubenshoffnung der Salesianer, insbesondere von P. Klinski, gepriesen. „Dank der Zähigkeit P. Klinskis werden wir sicher Gelegenheit haben, ihn bald bei uns wieder zu sehen“, meinte der Vertreter des Bundeshauses in Berlin. Bei dieser Gelegenheit gab ein Bezirksstadtrat den Werken Don Boscos in Berlin das gemeinsame Motto: „Es ist besser, eine Kerze anzuzünden, als der Finsternis zu fluchen.“

Die Funktion dieses nach dem Schüler Don Boscos „Dominikus Savio“ benannten Heimes war: Schülern, Lehrjungen und Studenten ab 16 Jahren aufwärts ein Zuhause zu bieten und Hilfen für Schule und Ausbildung zu geben. Hier sollten sich kleinere Gruppen auf ein Leben außerhalb des Heimes vorbereiten können. Viele Flüchtlinge konnten hier aufgenommen werden und Starthilfe für die Integrierung in den Westen erhalten.

Das 1951 erworbene und 1952 bezogene Dominikus-Savio-Heim in der Richard-Strauss-Strasse in Berlin Grunewald diente bis 1969 als Heimstatt für viele junge Menschen. Diese dritte salesianische Einrichtung in Berlin wurde 1969 geschlossen.

Der Vorstand der Freunde Don Boscos Berlin e.V.