Architekt Werner Klinski (SDB)

In Memoriam Werner KlinskiArichitekt Werner KlinskiDer Architekt Werner Klinski war der Neffe von Direktor Pater August Klinski (SDB) und der Architekt des Don Bosco Heims in Wannsee.
Sein Vater Kasimir Klinski (1892–1981), arbeitete als Tischler und Zimmermann in der Don Bosco Tischlerei.

1925 geboren, wuchs Werner Klinski in Kolberg in Pommern auf. 1943 zur Wehrmacht einberufen, wurde er in Italien in einem Stab als Zeichner und Schreiber eingesetzt. Nach seiner Entlassung aus britischer Kriegsgefangenschaft fand er 1947 in Berlin eine neue Heimat.
Werner Klinski, der Architekt werden wollte fand zunächst eine Anstellung als Bauzeichner. Zum Oktober 1948 schrieb er sich an der Hochschule für Bildende Künste in Berlin für den Studiengang Architektur ein.

Mit dem Bauprojekt Dominikus-Savio-Heim im Jahr 1951 begann Werner Klinskis Bauschaffen für die Salesianer. Nur zwei Jahre später, 1953, legte er den ersten, aber nicht verwirklichten Entwurf für das Wannseer Don-Bosco-Heim vor. Gegenüber der später realisierten Planung sah das Konzept die Schaffung einer offenen Zeilenbebauung vor, anknüpfend an die bestehende Villa Jeidels.
“Der Grundgedanke meiner Planung für die Errichtung des Don-Bosco-Heimes war es, unter Einbeziehung der vorhandenen Gebäude und des vorhandenen Baumbestandes eine dörfliche Anlage zu schaffen, die sich landschaftlich harmonischen die Natur einfügt, ohne diese zu zerstören. (… In Memoriam Werner Klinski). Diese Wohneinheiten waren in einzelnen Häusern in offener Bauweise geplant. Leider war die Zeit damals noch nicht reif dafür, denn dieser Plan stieß auf den Widerstand der Ordensoberen in München. So musste die Planung auf der traditionellen Kompaktbauweise ‚Alles unter einem Dach’ aufgebaut werden.”

Dieser Anlage widmete er seine Schaffenskraft, 50 Jahre lang war er mit Neu- und Umbaumaßnahmen auf dem riesigen Gelände betraut: Zuerst mit dem Hauptgebäude (1953–55), dann mit den Heimwerkstätten (1955/56), danach mit dem Bau der Kirche samt Festsaal(1957–59), welche als Kulturtrakt deklariert wurden, um die nötigen, öffentlichen Zuschüsse zu erhalten.
Auch in der zweiten Ausbauphase des Heimes in den späten 1960er und 70er Jahren war Werner Klinski tätig: hier zunächst der Bau des Gästehauses (1967), sodann der Neubau der zwei Gruppenhäuser mit den markanten zeltähnlichen Wohnhallen (1975), der Umbau des Hauptgebäudes (1976). 1982 folgte die Erweiterung des Gästehauses mit Einrichtung einer Hauskapelle,
ein Jahr später der Baubeginn der Mehrzweckhalle mit Tribüne, Kegelbahn und Musikräumen für die Blaskapelle (1983–86).
Ein Umbau der Jeidels-Villa samt Ausbau des Dachgeschosses erfolgte 1989/90.
Die Errichtung eine Glockenturmes für die Don Bosco Kirche. Das letzte Neubauvorhaben auf dem Don-Bosco-Gelände war die Reithalle mit den dazugehörigen Stallungen (2001).

Weiter Informationen zu den einzelnen Baumaßnahmen finden Sie in der Dokumentation "Erinnerungen von Werner Klinski".

Doch nicht nur die Salesianer waren Auftraggeber Werner Klinskis. Er zeichnete für eine Vielzahl katholischer Einrichtungen Berlins verantwortlich, sei es Neubau oder Umgestaltung: Kinderheime, wie beispielsweise das Haus Konradshöhe in Tegel, Kindertagesstätten, Schulen, Seniorenheime, Krankenhäuser sowie Kirchen und Kapellen gehören zu seinem umfangreichen Werk.

Im Alter von 83 Jahren ist Werner Klinski in der Nacht vom 10. auf den 11.07.2009 verstorben.

Er wurde auf dem Friedhof am Don Bosco Steig beigesetzt.

Werner Klinski
Weitere Informationen
In Memorandum Werner Klinski
Erinnerungen von Werner Klinski